2025-09-02

JessArteDesign – Kunst zwischen Farbbombe und Stille

image5.jpgWenn man JessArteDesign begegnet, begegnet man einer Künstlerin, die Gegensätze in Einklang bringt: Struktur und Chaos, Stärke und Verletzlichkeit, Realität und Emotion. Ihre Werke sind mehr als präzise Porträts – sie sind Seelenlandschaften, die Geschichten in den Blicken ihrer Figuren aufscheinen lassen. Geprägt von ihrer Herkunft am Bodensee, einer Kindheit zwischen Wasser, Bergen und Tieren, fängt sie in jedem Bild Details ein, die uns berühren: ein Augenblick, ein Schimmer, ein Gefühl.

Im Gespräch mit Gallery Auxburg erzählt sie von ihrer Liebe zum kreativen Chaos, der Inspiration aus Reisen und Begegnungen – und davon, warum Kunst für sie nicht einfach ein Hobby ist, sondern ein Teil ihres Lebensrhythmus, so selbstverständlich wie der Kaffee am Morgen.

Wir bedanken uns herzlich bei JessArteDesign für die Offenheit und die Einblicke in eine künstlerische Welt, in der Stärke, Authentizität und Emotion Hand in Hand gehen.

image3.jpgErzähl mal von dir – wer bist du, wenn du nicht gerade malst? Was macht dich als
Mensch aus?
Wenn ich nicht male, sammle ich Inspiration - manchmal bewusst, oft ganz nebenbei. Das
kann beim Reisen sein, beim Beobachten von Tieren oder bei einem Gespräch, das mir noch
lange nachgeht. Ich liebe es, neue Orte zu entdecken, aber auch einfach gemütlich zu Hause
zu sein. Dort male ich - und oft sieht es so aus, als hätte eine kleine Farbbombe eingeschlagen.
Überall Pinsel, Tuben, Farbflecken… ein kreatives Chaos, das im starken Kontrast zu meiner
sonst sehr ordentlichen und strukturierten Art steht. Vielleicht ist es gerade dieser Ausgleich,
der meine Kreativität so lebendig macht.
Im „echten Leben“ arbeite ich in einem bodenständigen Beruf und habe täglich mit Menschen
zu tun. Die Kunst ist für mich dabei ein Ausgleich – ein Raum, in dem ich komplett abschalten
und in meine eigene Welt eintauchen kann. Sie hilft mir, den Kopf freizubekommen und neue
Energie zu tanken, fernab von Terminen und Pflichten.
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Wie beeinflusst deine Herkunft vom Bodensee deine Verbindung zur Natur und
deine künstlerische Arbeit?
Ich bin in einer Region, umgeben von Wasser, Bergen und einer lebendigen, vielfältigen
Tierwelt aufgewachsen. Das hat meinen Blick für Details geprägt - und meine Zuneigung zu
allem, was Federn, Fell oder kleine Pfötchen hat. Tiere haben für mich etwas Beruhigendes –
sie begegnen einander oft mit einer Selbstverständlichkeit und Harmonie, die wir Menschen
manchmal vergessen. Selbst die kleinsten Wesen, wie ein Käfer auf einem Blatt, können mich
faszinieren. Besonders angetan haben es mir Details: der Glanz in einem Auge, das Muster
im Fell, das Schimmern von Federn. Neben meiner Heimat sind Reisen genauso wichtig für
mich - sie öffnen den Blick, bringen neue Farben, Muster und Geschichten in meine Arbeit.

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Welche Gefühle möchtest du mit deinen Bildern von starken Frauen wie Frida

Kahlo transportieren?
Frida Kahlo beeindruckt mich, weil sie Stärke und Verletzlichkeit so offen gezeigt hat. Vielleicht
fühle ich mich auch deshalb zu ihr hingezogen – weil ich mich in vielem wiederfinde, auch
wenn unsere Geschichten unterschiedlich sind. Für mich bedeutet wahre Stärke nicht,
unverwundbar zu sein, sondern trotz aller Brüche aufrecht zu bleiben. Genau das möchte ich
in meinen Porträts zeigen: Mut, Authentizität, Individualität – und die Schönheit, die in jeder
Lebensgeschichte steckt.

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Wie gelingt es dir, trotz des Realismus in deinen Werken die emotionale Tiefe zu
bewahren?
Realismus ist für mich nicht nur eine Technik, sondern ein Ausdrucksmittel, um eine
Geschichte zu erzählen. Ich feile so lange an Blicken, Licht und Nuancen, bis ein Bild für mich
„lebt“. Vor allem die Augen sind entscheidend - sie müssen etwas sagen, ohne Worte. Erst
wenn mich ein gemalter Blick selbst fesselt, ist das Werk fertig.

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Was motiviert dich, deine Kunst trotz eines beruflichen Lebens weiterzuverfolgen,
und wie findest du Zeit für deine kreative Entwicklung?
Kunst ist für mich nicht nur ein Hobby - sie gehört zu meinem Alltag wie Kaffee am Morgen.
Selbst wenn mein Terminkalender voll ist, finde ich Zeit zum Malen, weil es mich erdet und
glücklich macht. Platz wird dabei allerdings langsam zum Problem – zwischen fertigen
Leinwänden zu Hause wird es schon eng. Aber ehrlich gesagt mag ich dieses Gefühl: Es ist
wie ein sichtbarer Beweis, dass all die Stunden mit Pinsel und Farbe etwas erschaffen haben.
Am schönsten ist für mich der Gedanke, dass eines meiner Werke jemanden berührt, inspiriert
oder einfach ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.

Admin - 18:00:19 @ Allgemein, ARTIST, EXHIBITION | Kommentar hinzufügen

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